Was bedeutet PCOS? Welche Symptome gibt es, wodurch wird es ausgelöst und wie sieht die Behandlung aus? Inklusive Trigger-Test.

Was ist PCOS?

Ich habe das PCOSyndrom. Es hat über zwölf Ärzt/innen gebraucht, bis ich die Diagnose final erhielt. Der Weg dorthin war schmerzlich, kostete mich viel Zeit, Nerven, Geld, ganz zu schweigen von den seelischen Narben. Am häufigsten trifft PCOS Frauen im Alter zwischen 13 und 45 Jahren. Vielleicht bist du eine von vielen, die wie ich vollkommen schockiert auf die Diagnose reagiert hat?

Bemerkt habe ich es, durch die klassischen PCOS Symptome: Haarausfall am Oberkopf, unreine Haut, unregelmäßiger Zyklus, Zysten an den Eierstöcken, stetige Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und ständige Müdigkeit. Lange Zeit hat mich niemand ernst genommen, bis ich eines Tages die Diagnose von einer Gynäkologin erhielt, als ich die Hoffnung bereits aufgegeben hatte.

Jede 10. Frau hat PCOS, du bist damit nicht allein! Wir sind viele.

1.Was ist das PCO Syndrom kurz PCOS überhaupt?

Ich spürte, dass etwas mit mir nicht stimmte. Nicht nur Symptome wie Haarausfall und Übergewicht wurden immer dominanter, sondern ebenso mein früher vorhandenes Selbstbewusstsein litt extrem. Nimmst du ebenfalls körperliche und seelische Veränderungen bei dir wahr? Dieser Blogartikel erklärt dir, was PCOS ist und ob du möglicherweise betroffen bist.

PCOS tritt bei Frauen auf, wenn ihre Hormone aus dem Gleichgewicht geraten. Das bedeutet, dass Dein Körper mehr männliche Hormone produziert als weibliche. Dies führt dazu, dass Deine Eierstöcke nicht richtig funktionieren und sich kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Zysten bilden können. Dadurch wird der Eisprung gestört und Du hast oft unregelmäßige oder gar keine Menstruationszyklen.

2. Typische PCOS Symptome, die dir vielleicht bekannt vorkommen?

Zu den Symptomen von PCOS können auch Haarausfall, Akne, Fettansammlungen im Bauchbereich und im Gesicht sowie Stimmungsschwankungen gehören. Insbesondere Übergewicht kann das Auftreten von PCOS begünstigen und umgekehrt kann PCOS auch das Gewicht erhöhen. Das liegt daran, dass PCOS auch mit Insulinresistenz verbunden sein kann, was bedeutet, dass Dein Körper weniger effektiv auf Insulin reagiert. Insulin ist ein Hormon, das Dein Körper benötigt, um Zucker in Energie umzuwandeln. Wenn der Körper auf Insulin nicht richtig reagiert, kann dies zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führen, was wiederum zu Übergewicht führen kann. Du merkst, hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Obwohl bekannt ist, dass PCOS zu Übergewicht führt und die Ursache dafür ist, empfehlen 99 % der Ärzte, dass wir als Erstes abnehmen sollen. Wie soll das funktionieren?

Wenn Du einen Kinderwunsch hast, kann PCOS ebenfalls eine große Herausforderung darstellen. Da der Eisprung unregelmäßig oder gar nicht stattfindet, kann es schwierig sein, schwanger zu werden. Frauen mit PCOS haben daher oft Probleme, schwanger zu werden, und benötigen möglicherweise medizinische Hilfe, eine komplette Umgestaltung des Lebensstils, aber vor allem Verständnis und Zeit. Leider macht sich das PCOSyndrom bei den meisten von uns erst bemerkbar, sobald wir den Kinderwunsch entwickeln. Dann beginnt die Suche nach der Ursache, wieso wir nicht schwanger werden. Oft steht dann im Fokus, eine Schwangerschaft zu beschleunigen, anstatt sich anzusehen, woher die Auslöser für PCOS eigentlich kommen.

Welcher PCOS Typ bist du?
Klicke auf das Bild

Wieso PCOS mich in den Wahnsinn getrieben hat – dich vielleicht auch?

PCOS ist eine komplexe Stoffwechselerkrankung. Bis heute ist sie wenig erforscht. Es gibt zu wenige Studien darüber, die wissenschaftliche Daten liefern, um Behandlungsmethoden zu pauschalisieren. Mit anderen Worten: kein Arzt/keine Ärztin weiß, wie sie eine Frau mit PCOS behandeln soll, weil es unterschiedliche Ausprägungen gibt und jeder Frau ihren ganz persönlichen Weg finden muss. Regelmäßig berichten mir Frauen aus der Instagram PCOS Community, dass sie verwundert sind, wieso sich ihre Beschwerden unter der Einnahme von Metformin nicht verbessern. Das liegt daran, dass Metformin dazu beträgt, den Blutzuckerspiegel niedrig zu halten, eine Insulinresistenz zu verhindern und Eisprünge anzustoßen. Ist dein Trigger (Auslöser) aber keine schlummernde Insulinresistenz, sondern zum Beispiel erhöhte Entzündungswerte im Körper, verbessern sich deine Symptome nicht.

Als ich die Diagnose PCOS mit unerfülltem Kinderwunsch erhielt, wusste ich nichts von unterschiedlichen Auslösern für PCOS, sondern war im Glauben, wenn ich endlich schwanger bin, verschwindet auch meine Hormonstörung wieder. Dass das nicht so ist, merkte ich schnell.

Sichtbare Symptome bei PCOS
unsichtbare PCOS Symptome

3. Welche Untersuchungen sind nötig, um PCOS final festzustellen?

Mein Weg, bis zur finalen Diagnose Polyzystisches Ovarialsyndrom dauerte über vier Jahre. Ich war bei insgesamt zwölf Frauenärztinnen und Frauenärzten, bis ich eine fand, die schließlich PCOS feststellte. Jedes Mal, wenn ich im Wartezimmer saß und mich innerlich auf denselben Dialog wie sonst vorbereitete, blitzte ein Fünkchen Hoffnung auf, dass ich endlich Antworten erhalten würde.

Wichtig: der reine Ultraschall der Ovarien reicht nicht aus, um PCOS final zu diagnostizieren!

Häufig erzählen mir Frauen, dass die Gynäkologin/der Gynäkologe PCOS vermutet, weil der vaginale Ultraschall ergeben hat, dass sie Zysten an den Eierstöcken hat. Exkurs: In jedem Zyklus reifen bei Frauen Einbläschen in den Eierstöcken heran. Je näher der Eisprung rückt, je mehr Eibläschen sind sichtbar. Im Durchschnitt können das bis zu 12 Stück sein. Diese könnte deine Frauenärztin also in jedem Zyklus auf dem Ultraschall sehen, auch wenn du kein PCOS hast. Wichtig zu wissen ist, dass nur ein Follikel zur vollständigen Größe heranwachsen wird, um sich für eine spätere Befruchtung bereitzumachen. Alle anderen wachsen in diesem Zyklus nicht weiter.

Welcher PCOS Typ bist du?
Klicke auf das Bild

Stellt deine Frauenärztin also die Diagnose PCOS, weil sie diese Follikel gesehen hat, solltest du hellhörig werden. Bei Frauen, die tatsächlich das PCOSyndrom haben, kommt, wesentlich mehr zusammen. Außerdem wird kein Eibläschen springen und zu einem Follikel heranreifen, der später befruchtet werden kann. Alle Eibläschen verbleiben im Eierstock und entwickeln sich ab einem bestimmten Punkt nicht weiter, dann sind auch sie sichtbar als klassische Perlenkette, wenn deine Frauenärztin einen vaginalen Ultraschall macht.

Blutuntersuchung: Sind deine Hormonwerte in Ordnung?

Das klassische Merkmal von PCOS ist, dass die Frauen einen erhöhten Testosteronwert haben. Das bedeutet, erhöhte männliche Hormone im Blut. Um das nachzuweisen, ordnet die Endokrinologin oder Gynäkologin eine Blutuntersuchung an. Bestenfalls am Anfang deines Zyklus. Sie untersucht zudem noch weitere Hormone, die Aufschluss geben, ob du PCOS hast oder nicht: DHEAS sowie das Verhältnis LH zu FSH. Vorsicht: es ergibt nur Sinn diese Hormone zu messen, an einem ganz bestimmten Zyklustag, da es sonst verfälschte Ergebnisse geben kann. Sprich hierzu unbedingt mit deiner Ärztin.

Diagnose bei PCOS

Erhöhter Blutzuckerspiegel – Test auf eine versteckte Insulinresistenz

Da ich unzufrieden war, mit meiner kontinuierlichen Gewichtszunahme, wollte meine Ärztin meinen Blutzuckerspiegel beobachten. Weil ich aber immer noch im Mittelfeld der Norm war, was mein Gewicht und meine Größe betraf, ordnete sie an, dass ich für vier Wochen meinen nüchternen Blutzucker messen lasse. Der Aufwand war enorm: Ich fuhr jeden Tag zu meiner Ärztin, um meine Werte abzugeben! Diesen Aufwand musst du nicht über dich ergehen lassen. Der Grund für diesen umständlichen Weg war eine Studie, an der ich teilnehmen wollte, die leider nie zu Ende geführt wurde.

Für gewöhnlich ordnet deine Ärztin einen sogenannten Langzeitblutzuckertest an. Den führst du beim Diabetologen durch. Dafür planst du am besten zwei bis drei Stunden Zeit ein und nimmst dir ein spannendes Buch mit.

4. PCOS nach der Androgen Excess und PCOS Society

Diese Kriterien umfassen die folgenden Diagnosen, festgelegt 2009 :

  1. Hyperandrogenämie – Dies bedeutet, dass der Spiegel von männlichen Hormonen (Androgenen) im Blut erhöht ist. Ein Testosteronspiegel von mehr als 2,67 nmol/l gilt als erhöht.
  2. Oligo-ovulation oder Anovulation – Hierbei handelt es sich um unregelmäßige oder fehlende Menstruationszyklen. Frauen mit PCOS haben oft weniger als acht Menstruationszyklen pro Jahr oder sie haben längere Zyklen als normal.
  3. Sonografische Erscheinungen von polyzystischen Ovarien – Dies bedeutet, dass Deine Eierstöcke größer sind als normal und mehrere kleine Zysten enthalten.

Um die Diagnose von PCOS zu bestätigen, müssen zwei der oben genannten Diagnosen erfüllt sein. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass andere Erkrankungen, wie Schilddrüsenprobleme oder Nebennierenerkrankungen, ähnliche Symptome wie PCOS verursachen können. Es ist daher wichtig, dass Dein Arzt andere Erkrankungen ausschließt, bevor die Diagnose von PCOS gestellt wird. Außerdem müssen andere Krankheiten ausgeschlossen werden, die ebenfalls erhöhte männliche Symptome verursachen wie das Androgenitale Syndrom.

5. Die Fragen nach dem „warum“ – warum habe ich PCOS?

Bis ich eine Antwort auf diese Frage erhielt, vergingen weitere vier Jahre. Denn am Anfang sagte mir meine Frauenärztin, es sei genetisch veranlagt. Vermutlich hat es meine Mutter mir vererbt. Damit war das Thema erst mal für mich erledigt. Durch Zufall, meiner Neugier geschuldet und einer wissbegierigen jungen Endokrinologin habe ich herausgefunden, wieso ich tatsächlich PCOS habe und was die Ursache dafür ist. Erst als ich das erfuhr, konnte ich ernsthaft etwas selbst dagegen tun.

Welcher PCOS Typ bist du?
Klicke auf das Bild

PCOS ausgelöst durch im Körper schlummernde Entzündungen

Entzündungen sind Teil des Immunsystems und werden normalerweise als eine schützende Reaktion des Körpers auf Verletzungen oder Infektionen angesehen. Wenn sie jedoch über einen längeren Zeitraum anhalten, können sie zu chronischen Entzündungen führen, die wiederum zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen können, einschließlich PCOS. Eine chronische Entzündung im Körper kann die Funktion des endokrinen Systems beeinträchtigen, das Hormone produziert und reguliert. Dies kann dazu führen, dass der Körper in einen Zustand des Hormonungleichgewichts gerät, das eine der Hauptursachen von PCOS ist.

Die Pille als Auslöser für PCOS

Als ich zum ersten Mal hörte, dass die Pille ein Grund für PCOS sein kann, musste ich herzhaft lachen, denn es ist beinahe zynisch! Verschreiben doch fast 90 % der Ärzte die Pille, um PCOS zu „heilen“. Die Pille enthält synthetische Hormone, die den natürlichen Hormonspiegel des Körpers beeinflussen und den Eisprung unterdrücken können. Wenn eine Frau die Pille über einen längeren Zeitraum einnimmt, kann dies dazu führen, dass die Eierstöcke weniger aktiv sind und weniger Androgene produzieren, die männlichen Sexualhormone. Wenn eine Frau die Pille absetzt, kann es einige Zeit dauern, bis sich ihr Hormonhaushalt wieder normalisiert hat. Während dieser Übergangsphase können die Eierstöcke versuchen, wieder normal zu arbeiten und mehr Androgene produzieren, was zu einem Hormonungleichgewicht führen kann. Ein Hormonungleichgewicht ist eine der Hauptursachen von PCOS. Wenn die Androgenproduktion im Körper erhöht ist, kann dies zu verschiedenen Symptomen führen, wie unregelmäßiger Menstruationszyklus, Akne, Haarausfall und Zysten in den Eierstöcken. Diese Symptome können auftreten, wenn eine Frau die Pille absetzt und ihr Hormonhaushalt wieder normal wird. Ferner kann das Absetzen der Pille auch dazu führen, dass der Körper mehr Insulin produziert, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Dies kann zur Insulinresistenz führen, die ebenfalls mit PCOS in Verbindung gebracht wird.

Insulinresistenz als Verursacher von PCOS

Ebenso paradox ist, dass die Insulinresistenz einer der Haupt-Trigger von PCOS ist, denn PCOS löst eine Insulinresistenz aus, genauer gesagt kann es diese begünstigen. Das Problem bei der Hormonstörung PCOS ist, dass viele Zusammenhänge ineinander übergehen, ohne dass wir je verstehen, was tatsächlich der Auslöser ist. Weißt du also, dass du eine Insulinresistenz hast, stehst du im Grunde wieder am Anfang.

Insulin ist ein Hormon, das vom Körper produziert wird, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Insulin hilft dabei, Glukose (Zucker) aus der Nahrung in die Zellen zu transportieren, um als Energiequelle zu dienen. Bei Insulinresistenz reagieren die Zellen jedoch nicht mehr so gut auf Insulin wie zuvor, was bedeutet, dass sie weniger empfindlich auf Insulin werden. Um den Blutzuckerspiegel zu regulieren, muss der Körper daher mehr Insulin produzieren. Eine Insulinresistenz kann dazu führen, dass der Körper mehr Androgene produziert, die männlichen Sexualhormone. Diese Androgene können die Eierstöcke beeinflussen und das Hormonungleichgewicht verursachen, das mit PCOS in Verbindung gebracht wird. Eine erhöhte Produktion von Androgenen kann auch zu Symptomen wie unregelmäßiger Menstruationszyklus, Akne, Haarausfall und Zysten in den Eierstöcken führen.

Die Nebennierenrinde als Trigger

Die Nebennierenrinde ist ein Organ, das eigentlich wenig beachtet wird. Bis ich mit PCOS in Berührung kam, wusste ich nicht mal, dass sie existiert, geschweige denn, wo sie sich befindet, noch welche Aufgabe sie überhaupt im Körper hat.

Die Nebennierenrinde ist ein Teil der Nebennieren, die sich oberhalb der Nieren befinden und Hormone produzieren. Eines dieser Hormone sind Androgene, die männlichen Sexualhormone, die auch von den Eierstöcken produziert werden. Normalerweise produzieren die Nebennieren nur eine geringe Menge an Androgenen, aber bei manchen Frauen können sie überaktiv werden und zu einer übermäßigen Produktion von Androgenen führen. Diese übermäßige Produktion von Androgenen kann zu einer Reihe von Symptomen führen, die typischerweise mit PCOS in Verbindung gebracht werden, einschließlich unregelmäßiger Menstruationszyklen, Akne, Haarausfall und Zysten in den Eierstöcken. Eine erhöhte Menge an Androgenen kann auch dazu führen, dass der Körper mehr Insulin produziert, was wiederum die Insulinresistenz verschlimmern und zu weiteren Hormonungleichgewichten führen kann.

Du bist nicht schuld daran, dass du PCOS hast!

6. Die Behandlung – ist PCOS heilbar?

Zuerst die schlechte Nachricht: Das PCOSyndrom ist eine chronische Erkrankung, die nicht heilbar ist. Immer wieder lese ich von PCOS Coaches und Hormonexpert/innen, wie sie es geschafft haben, PCOS zu besiegen. Das ist nicht möglich! Bitte lass dir von niemandem etwas versprechen, was nicht machbar ist. Was jedoch gelingt ist, dass du die Symptome von PCOS milderst, um schwanger zu werden oder um dich endlich wieder wohl in deinem Körper fühlen zu können. Doch meine Liebe, der Weg dorthin führt nicht über einen Fahrstuhl, sondern über die Treppe. Heißt: Das schaffst du, aber nicht von heute auf morgen.

Wie du PCOS selbst in den Griff bekommst

Wie die klassische Medizin PCOS behandelt

Schnell habe ich gemerkt, dass die Frauenärztin die Entscheidung ihrer Behandlung von meinem privaten Leben abhängig machte. Sie fragte mich direkt, ob ich aktuell einen Kinderwunsch habe oder nicht. Mit dieser Frage hatte ich zum Zeitpunkt der Diagnose nicht gerechnet. Deshalb antwortete ich, dass ich das nicht weiß. Das brachte sie in die Situation, dass sie für mich keine Therapie hatte.

Schulmedizinisch gibt es nur eine Lösung: die Pille für Frauen, die keinen Kinderwunsch haben. Oder Metformin und Kinderwunschklinik für den Fall, dass ich schwanger werden möchte. Mehrfach fragte ich nach, ob es sinnvoll sein, zurück zur Verhütung zu gehen, obwohl mein Körper offensichtlich nicht allein zurechtkam. Meine Frauenärztin antwortete: „Wenn Sie den Haarausfall loswerden wollen und endlich Gewicht verlieren möchten, ist das der einzige Weg. Treffen Sie eine Entscheidung!“ Das setzte mich unter Druck und fühlte sich so gar nicht gut an.

Nehmen Sie erst mal ab! Ein Rat, den wir Frauen mit PCOS nur allzu gut kennen

Gefolgt von der androgenen Pille, als Allheilmittel bei PCOS kommt der Ratschlag erst mal abzuspecken. Auch das war für mich erst mal verwirrend, denn zuerst sagte meine Ärztin mir, dass PCOS verantwortlich sei, für meine stetige Gewichtszunahme. Wir drehten uns mal wieder im Kreis. Als ich meine Gedanken mit ihr teilte, wurde sie langsam aber sicher ungeduldig: „Hören Sie, ich habe ein volles Wartezimmer. Nehmen Sie ab, dann sehen wir weiter.“ Zum Abschluss drückte sie mir eine Probepackung Nahrungsergänzungsmittel in die Hand – das war’s.

Was außer Metformin und der Pille helfen kann

Die Probepackung entpuppte sich als Nahrungsergänzungsmittel Inositol. Zu dieser Zeit wusste ich nichts über Inositol und wie es mich dabei unterstützt, meine PCOS Symptome endlich zu verbessern. Inositol ist ein natürlicher Zuckeralkohol, der in vielen Lebensmitteln vorkommt, wie Früchten, Nüssen und Vollkornprodukten. Es gibt neun verschiedene Arten von Inositolen, aber zwei Arten, Myo-Inositol und D-Chiro-Inositol, sind besonders wichtig für Frauen mit PCOS. Eine Studie aus dem Jahr 2013, die in der Fachzeitschrift „Gynecological Endocrinology“ veröffentlicht wurde, ergab, dass die Einnahme von Myo-Inositol bei Frauen mit PCOS zu einer signifikanten Verbesserung der Insulinempfindlichkeit und der Hormonspiegel führte. Die Studie fand auch heraus, dass Myo-Inositol bei der Gewichtsreduktion helfen und den Menstruationszyklus regulieren kann. Außerdem gibt es noch viele weitere Nahrungsergänzungsmittel, die je nach Trigger unterstützend wirken, wenn du PCOS hast. Zudem ist es wichtig, dass du mit deiner Ärztin sprichst, um den Auslöser deiner Hormonstörung zu finden. Nur dann weißt du, welcher Weg für dich der richtige ist. PCOS ist vielseitig, wenig erforscht und bei jeder Frau anders ausgeprägt. Es gibt nicht die eine Lösung, die für alle funktioniert.

7. PCOS und Schwangerschaft

Als ich die Diagnose PCOS erhielt, sagte meine Gynäkologin im gleichen Atemzug, dass ich wohl große Schwierigkeiten hätte, natürlich schwanger zu werden. Sie stellte mir deshalb sofort eine Überweisung in die Kinderwunschklinik aus. Mein Ehemann und ich entschieden uns damals dagegen. Der Grund war, dass mein Ehemann topfit war, das Spermiogramm super war, auch beim dritten Mal und wir entschieden es auf natürlichem Weg zu probieren.

Es dauerte eine ganze Weile, aber ich durfte positiv testen und brachte ein kerngesundes Baby natürlich auf die Welt. Ohne Komplikationen für das Kind und mich.

Nicht alle Paare dürfen es erleben, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Jedes Paar hat seine eigene Geschichte. Diese Story soll dir Mut machen und zeigen, dass auch ihr es schafft. Als wir unsere Kinderwunschreise begannen, habe ich im ersten Schritt begonnen, meinen Zyklus zu verstehen. Bis zur Diagnose PCOS war mir nicht bewusst, wie die Hormone in meinem Körper überhaupt funktionieren und welche Aufgabe sie im Zyklus übernehmen. Ich wälzte Bücher, hörte Podcasts und löcherte meine Ärztin. Bis ich schließlich alles über PCOS wusste, was mich interessierte. Der erste Schritt war die Messung meiner Körpertemperatur nach nfp. Es half mir dabei, einen Eisprung natürlich zu erkennen. Die natürliche Verhütung ist für Frauen geeignet, die einen Kinderwunsch haben oder es eben vermeiden wollen, schwanger zu werden. Sobald ich Übung hatte, meine Körpersignale richtig zu deuten, fühlte ich mich wieder wohler.

Schwanger werden auf natürliche Art mit PCOS – ist das möglich?

Es ist machbar, benötigt aber vor allem Geduld und Offenheit. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich erkannte, wann mein Körper einen Eisprung hatte. Ich beobachtete die Körpertemperatur, den Zervixschleim und die Beschaffenheit des Gebärmutterhalses. All diese Dinge benötigten Übung. Außerdem sorgte ich dafür, dass meine Schilddrüse gut eingestellt und mein Vitamin D Haushalt aufgefüllt war. Als ich Routine darin hatte, begann ich mein Verhalten besser zu verstehen und mich wieder weiblicher zu fühlen. Diese Veränderung im Inneren änderten mein Leben. Wenn auch nicht um 180 Grad, so bemerkte ich kleine Erfolge und freute mich riesig darüber.

PCOS und Kinderwunsch
Es ist möglich natürlich schwanger zu werden mit der Diagnose PCOS.

Klassische Behandlungen bei Kinderwunsch

Beim zweiten Mal hatte ich größere Schwierigkeiten. Langsam machte sich auch mein Alter bemerkbar und so entschieden wir, uns durch Clomifen Unterstützung zu holen. Nicht alle Frauen sind für die Behandlung mit Clomifen geeignet und nicht bei jeder klappt es sofort. Im ersten Zyklus kam ich zur Kontrolle der Follikel und mein Gynäkologe sagte mir, dass kein Follikel heranreifen würde.

Das sieht mein Kind wohl anders! Es ist sehr wohl ein Follikel herangereift und gesprungen. Ich vertraute meinem Körper. Außerdem kannte ich die Eisprung-Symptome inzwischen hervorragend. Manchmal dauert es, bis ein Follikel bei Frauen mit PCOS heranreift. Nicht immer geschieht das nach Plan.

Die Behandlung mit Clomifen

Clomifen wird normalerweise oral in Tablettenform eingenommen. Die Einnahme erfolgt normalerweise für fünf aufeinanderfolgende Tage im ersten Teil des Menstruationszyklus. Frauen, die Clomifen einnehmen, werden während des Zyklus von einem Arzt überwacht, um die Reaktion auf das Medikament und die Entwicklung der Eibläschen im Eierstock zu überwachen.

Die Erfolgsrate der Clomifen-Behandlung variiert von Frau zu Frau, aber Studien haben gezeigt, dass es bei vielen Frauen mit PCOS zu einer erhöhten Chance auf eine Schwangerschaft führt. Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2019 ergab, dass Clomifen die Chance auf eine Schwangerschaft bei Frauen mit PCOS im Vergleich zu Placebo erhöhte.

Obwohl Clomifen eine wirksame Behandlungsoption für Frauen mit PCOS und Unfruchtbarkeit ist, ist es wichtig zu beachten, dass es mögliche Nebenwirkungen gibt, wie z. B. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Kopfschmerzen. Es ist auch wichtig, dass Frauen, die Clomifen einnehmen, während des Zyklus sorgfältig überwacht werden, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Insgesamt kann Clomifen Frauen mit PCOS helfen, schwanger zu werden, indem es die hormonelle Funktion der Eierstöcke unterstützt und die Reifung und Freisetzung von Eiern fördert. Es ist jedoch wichtig, dass Frauen, die Clomifen einnehmen, von einem Arzt überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie die bestmögliche Behandlung erhalten und mögliche Nebenwirkungen minimiert werden.

Quellenangaben:

  • Mitwally, M. F., & Casper, R. F. (2006). Aromatase inhibition reduces gonadotrophin concentrations in women with polycystic ovarian syndrome. Human Reproduction, 21(3), 560-565. doi: 10.1093/humrep/dei367
  • Legro, R. S., Barnhart, H. X., Schlaff, W. D., Carr, B. R., Diamond, M. P., Carson, S. A., . . . Zhang, H. (2007). Clomiphene, metformin, or both for infertility in the polycystic ovary syndrome. New England Journal of Medicine, 356(6), 551-566. doi: 10.1056/NEJMoa063971
  • Pirwany, I. R., Yates, R. W., Cameron, I. T., & Fleming, R. (2000). Effects of dietary interventions on insulin resistance in polycystic ovary syndrome. Fertility and Sterility, 73(4), 494-501. doi: 10.1016/s0015-0282(99)00532-6
  • Costello, M. F., Misso, M. L., Wong, J., Hart, R., Rombauts, L., Melder, A. M., . . . Norman, R. J. (2019). A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials on metformin co-administration during gonadotrophin ovulation induction or IVF in women with polycystic ovary syndrome. Human Reproduction, 34(5), 888-903. doi: 10.1093/humrep/dez045

  • Unfer V, Carlomagno G, Dante G, et al. Effects of myo-inositol in women with PCOS: a systematic review of randomized controlled trials. Gynecol Endocrinol. 2012;28(7):509-515.
  • Genazzani AD, Santagni S, Rattighieri E, et al. Modulatory role of D-chiro-inositol (DCI) on LH and insulin secretion in obese PCOS patients. Gynecol Endocrinol. 2014;30(6):438-443.
  • Nordio M, Proietti E. The combined therapy with myo-inositol and D-chiro-inositol reduces the risk of metabolic disease in PCOS overweight patients compared to myo-inositol supplementation alone. Eur Rev Med Pharmacol Sci. 2012;16(5):575-581.
schwanger werden mit PCOS

Hola, ich bin Micha!

Als Ernährungs-, Mental- und Bewegungstrainerin (in Ausbildung) unterstütze ich Frauen, die PCOS haben dabei ihre nervigen Symptome zu mildern, indem sie voneinander lernen. In meiner geschlossenen Community teilen wir das gleiche Schicksal, unterstützen uns, überbrücken Wartezeiten auf Termine bei Fachärzten und motivieren uns. Ich bin zweifache Mutter und habe selbst seit 12 Jahren PCOS.

Artikelinhalte

Hinweis: Es kann sein, dass ich in einigen Blogartikeln Produkte nenne, die ich selbst nutze. Diese platziere ich dort als Werbe-Links. Bestellst du diese über diesen Link, erhalte ich dafür eine kleine Provision. Geteilt wird hier nur, was ich tatsächlich selbst erfolgreiche einnehme/nutze.

Disclaimer: Ich bin keine Ärztin! Das Lesen des Blogs ersetzt keine medizinische Behandlung. Alle Formulierungen sind so einfach wie möglich dargestellt, es ist nur menschlich, wenn sich manchmal Fehler einschleichen. Vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, der Umstellung deiner Ernährung oder Ähnlichem sprich bitte direkt mit deiner Ärztin. Für den Erfolg oder Misserfolg von PCOS Behandlungen übernehme ich keinerlei Haftung!

Post Teilen

Besonders beliebt

PCOS Blog

Ähnliche Posts

Ernährung bei PCOS

Ernährung bei PCOS

Jede Woche wiegst Du Dich. Jede Woche hoffst Du darauf, dass endlich ein paar Pfund runter sind. Doch jedes Mal erwartet Dich die große Enttäuschung: Deine Waage bleibt stur an einem gewissen Punkt stehen. Noch schlimmer: Du hast sogar zugelegt.

PCOS_Ernährungsplan

PCOS Ernährungsplan

Du kommst gerade von Deiner Gynäkologin. Der Schock steckt Dir immer noch in den Gliedern. Du weißt jetzt, dass Du das PCOSyndrom hast. Doch Du weißt auch, dass es kein Heilmittel gibt. Vielleicht wünschst Du Dir sehnlichst ein Baby oder